Die Wissenschaft vom Erschaffen
Im vorangegangenen Teil des Buches haben wir darüber gesprochen, Musik zu machen. Musik machen kann man einfach so aus reinem Spaß an der Freude ohne dass dabei irgendein bleibendes Werk entsteht: Man kann irgendetwas nachspielen oder einfach ein bisschen vor sich hin improvisieren.
Man kann sich aber auch vornehmen, einen Song zu schreiben oder ein Musikstück zu komponieren und damit ein Werk hervorzubringen.
Darüber wollen wir jetzt sprechen:
Wie funktioniert das, wenn man etwas Größeres erschaffen will?
Ich zum Beispiel erschaffe in meinem Hauptberuf Softwareprogramme.
In meinem Nebenberuf schreibe ich Bücher.
Softwareprogramme und Bücher sind größere Werke.
Mich hat bei jeder Sache, mit der ich mich in meinem Leben beschäftigt habe, hauptsächlich der Prozess interessiert: Wie funktioniert das? Wie geht man an so etwas optimalerweise heran? Wie kann man es besser machen. Mich interessiert weniger das konkrete Musikinstrument zu erlernen als die Frage: Wie funktioniert es ganz grundsätzlich, ein Musikinstrument zu erlernen? - egal welches.
Und jetzt wollen wir uns also mit der Frage befassen:
Wie funktioniert das, wenn man etwas erschaffen will?
Ich habe im Verlaufe vieler Jahre, in denen ich Softwareprogramm um Softwareprogramm erschuf, eine Reihe von Ideen gesammelt, welche meiner Meinung nach bei der Erschaffung größerer Werke eine sehr zentrale Rolle spielen.
Ich nenne diese Ideen "schöpferische Grundprinzipien". Sie lassen sich auf jeden Bereich anwenden, in dem es um die Erschaffung von etwas geht - sei es ein Buch, ein Musikstück, ein Bild oder ein Softwareprogramm.
Einige dieser schöpferischen Grundprinzipien sind vielleicht speziell insofern, als sie sich auf Werke beziehen, in denen Ideen eine zentrale Rolle spielen. Das trifft auf Musikstücke oder Bilder vielleicht nicht so zu. Genau weiß ich es aber auch nicht, denn Bilder und Musikstücke bringe ich persönlich nicht hervor.